20100807

Tag 7 (28.07.10) Strelitzalt - Weisdin - Prillwitz - Penzlin

Gestern Aben saß ich noch mit der CVJM-Grupe zusammen und ich tippte mit Sandra einige Knackpunkte den christlichen Glauben betreffend an. Ein wirkliches Gespräch kommt aber erst heute Morgen zu Stande. Sandra und ich sind schon durch Bad, die Jungs schlafen noch. Wir unterhalten uns lange und ich komme wieder nicht vor 9 los, dafür aber mit neuen Impulsen.
Da ich gestern die Route unplanmäßig verlegt habe, muss ich heute ein Stück nur mit Übersichtskarte laufen. Ich will auf den kleinen Straßen bis Thurow und dann per Wanderweg weiter. Auf dem Weg durch Strelitzalt treffe ich aber einen Mann, der mir die wesentlich kürzere Nord-Süd-Forststraße nach Weisdin empfiehlt. Ich finde sie und laufe immer stur nach Norden - mit Erfolg: Nach guten 9km erscheint die Badestelle in Weisdin. Das ist dann die Hälfte für heute!
Nach ausgiebiger Pause an der Badestelle geht es weiter nach Blumenholz, dem eigentlichen Tagesziel. Ich beschließe aber, weiter nach Prillwitz zu gehen, um dort ein Pfarramt aufzusuchen. Kaum bin ich auf der Straße, hält auch schon eine Frau an und nimmt mich die 5km mit. Das ist eine glückliche Fügung, denn in Prillwitz ist kein Pfarramt, das ist im Nachbarort, der westlich von Prillwitz liegt und somit nicht mehr auf der Route. Die geschätzten 6km bis Penzlin scheinen mir nicht weit zu sein und so stiefle ich los.
Die Landstraße wartet mit 12% Steigung auf und die 4km bis Werder ziehen sich endlos. Ich gehe im Stechschritt aus Angst, zu spät in Penzlich anzukommen und bin deswegen in Werder völlig fertig. Aber es hilft nichts: Nach einer kurzen Trinkpause in der Bushaltestelle geht es weiter und ich habe wieder Glück: Das Ehepaar, das ich in der Prillwitzer Kirche getroffen habe, will auch nach Penzlin und nimmt mich mit zur Kirche.
Dort suche ich dann das Pfarrhaus. Als ich es finde öffnet niemand, also warte ich. Heute Abend ist Konzert in der Kirche und morgen ist Gemeindenachmittag - im Urlaub kann der Pfarrer also nicht sein.

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Das Warten war unnötig, aber nicht umsonst. Der Pfarrer war offensichtlich doch zu Hause und hat nur die Klingel nicht gehört. Als er die blaue Tone an die Straße stellt, treffen wir uns aber doch und ich kann im Gemeindehaus schlafen, einer diakonischen Sozialstation. Nach einer Dusche mit Haarewaschen bin ich endlich wieder mal so richtig sauber und hoffe bloß, dass mein Handtuch bis morgen trocken ist.
Ich spiele inzwischen ganz ernsthaft mit dem Gedanken, meine Unterwäsche zu verbrennen. Mit Waschen scheint da nicht mehr viel zu retten... ich mache es aber trotzdem für einen gewissen Placeboeffekt und weil ich nicht weiß, wo ich hier Ersatz kriegen soll. Es ist ja schon schwierig Lebensmittel zu bekommen! Hoffentlich gibt es hier im Ort eine Kaufhalle - ich hab die Müsliriegel langsam über und das Obst ist alle.
Abgesehen davon ist heute aber ein guter Tag: Die Beine sind müde vom steten auf und ab und ich bin heute viel weiter gekommen, als geplant. So kann ich vielleicht die kommenden Tagesziele auf größere Orte verschieben. Schön wäre das. Und vielleicht laufe ich noch einen Tag raus? Aber erstmal schauen... Wird alles.

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