20100804

Tag 5 (26.07.10) Rheinsberg - Strasen - Priepert

Heute fühle ich mich ein kleines bisschen wie das Duracel-Häschen. Ich mache mir aber nichts vor - das liegt nur daran, dass ich heute mit einer Familie aus dem Erzgebirge rasten geübt habe. Fünf Kilometer vor Strasen standen sie an einer Raststelle. Eine Viertelstunde zuvor waren sie mit ihren Rädern an mir vorbeigezogen und nun standen sie da. Ich setzte mich dazu, denn ich war schon seit über 10km unterwegs und machte inzwischen Pasue, wo ich konnte. Wir unterhielten uns, ich trank etwas, zog die Schue aus, warf einen Blick auf die Karte... und war dann eigentlich fertig mit rasten. Aber ich blieb sitzen, schließlich machten die andern schon 10min länger Pause. Und die hatten nur wenig Gepäck.
Als sie dann fuhren, blieb ich noch 10min sitzen. Das war nicht einfach. Aber ich bin 19km mit Gepäck noch nie so locker gelaufen, wie heute. Der Zusatz zum Tagesziel, die 3km bis Priepert, waren nur noch zum Spaß und Entspannung. Davor war ich noch in der Strasener Kirche zum Ausruhen und Singen. Ich habe das Gefühl zunehmend freier zu werden. Die Waldetappe war heut sehr schön und glücklicherweise schattig, nicht düster wie letztens.
Jetzt sitze ich hier mit einem Clauthaler extra herb auf dem Campingplatz in Priepert, der teurer ist, aber eine eigene Badestelle hat. Die werde ich gleich noch nutzen.

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Das Wasser ist herrlich! Glasklar und wunderbar kühl. Ich bin wieder halbwegs sauber, erkenne mich im Spiegel kaum wieder. Angesichts der spärlich gesäten Einkaufsmöglichkeiten, bin ich dankbar, mehr als die obligatorischen 3 Not-Tampons eingepackt zu haben, frage mich allerdings, warum ich nicht gleich eine ganze Packung mitgenommen habe - immerhin wiegen die Dinger praktisch nichts. Für die nächste Reise ist das jedenfalls notiert. Genauso wie die Reduktion der T-Shirts: 2 reichen völlig aus. Und ein kleines Microfaserhandtuch genügt - die Dinger trocknen ja fabelhaft! Ich bin gerade an einem Punkt, an dem ich Lust habe, noch so einen Trip zu machen. Später.
Übermorgen ist Bergfest. Erst die Hälfte. Vor lauter Lauferei fühle ich mich meinem Alltag schon sehr fern, aber auf der Übersichtskarte Mecklenburg-Vorpommern, die die ersten vier Etappen nicht zeigt, sieht das, was vor mir liegt noch sehr weit aus und das, was hinter mir liegt eher kurz.
Trotzdem: Das Laufen wird immer schöner und sogar wieder etwas leichter. Ich muss morgen nur daran denken, die wunde Stelle auf dem Fußrücken abzukleben, sonst kann ich nämlich bald gar keine Schuhe mehr anziehen.
Jetzt schnell ins Bett und morgen auf nach Fürstensee!

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