20100804

Tag 1 (22.07.10) Wustermark - Tietzow

Ich sitze im Zug nach Wustermakr und habe auf einmal mächtig Schiss. Der Rucksack war schon auf dem Weg zum Bahnsteig ziemlich schwer... Habe ich mir da vielleicht zu viel vorgenommen? Es soll mein Abenteuer sein, mein Ausgleich für die letzten 3 Jahre Bachelor. Und auch ein Friedensangebot an mich selbst. Deswegen geh ich den Weg auch alleine - um mit mir Frieden zu machen, um ihn mit mir auszuhandeln.
Noch 2 Stunden Fahrt. Dann Weg und Herausforderung und los.

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So. Meine Füße sind dunkelgraufastschwarz und die ersten Blasen hab ich auch. Aber das ist nebensächlich - ich habe das Tagesziel erreicht!
In Wustermark angekommen gilt es erstmal den Wanderweg zu finden. Dieser versucht dann die dreiviertel Stunde Herumirren durch sanftes Havelkanalgeplätscher wieder auszugleichen. Endlich bin ich auf dem Weg! Endlich geht es los. Durch den Wald geht es nach Brieselang, wo ich nach der ersten Pause den Weg auch schon wieder verliere - vielleicht sollte es nächstes Mal doch eine Karte mit besserer Auflösung sein? Durch stures nordwärts Gehen findet sich der Weg aber wieder und er führt mich durch den Glien nach Perwenitz. Nach ein paar Schlucken Leitungswasser vor der Coca-Cola-Niederlassung muss ich ein Stück auf der Bundesstraße nach Paaren laufen. Inzwischen tun meine Füße weh und ich gehe leicht gebückt - da ist es mit sehr recht, dass mich kurz vor Paaren eine Frau aufliest und bist Börnicke mitnimmt. Sie erzählt mir etwas über die Gegend, darüber wie sie in ihrer Jugend in den Harz getrampt ist und was mich auf meinen nächsten Stationen noch so erwartet. Dann wünscht sie mir noch vie Erfolg und ich mache mich wieder auf den Weg.
Von Börnicke sind es nur noch 3 km bis Tietzow. Aber 3 sehr schmerzhafte. Als ich ankomme, stelle ich fest, dass es dort nichts zum einkaufen gibt. Also lege ich mich auf den Spielplatz, warte darauf, dass ein gewisser Erholungseffekt eintritt und dass es Abend wird. Dann klingle ich irgendwo, um meine Wasserflaschen auffüllen zu lassen, rufe zu Hause an und suche einen Platz für mein Zelt. In meinem Kopf läuft dazu die ganze Zeit "endlich in Farbe" von Senor Matze Rossi. Ich baue mich auf einem brachliegenden Feld auf und schlafe ein, während die Abendsonne noch aufs Zelt scheint.

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